“Sonja, ich will ganz schnell genau die gleichen Online-Vortragsoptionen anbieten können wie Du. Geht das?” - meine Antwort war “Ja klar!”. Und dann fiel mir auf, dass auch ich dafür keinen Shortcut hatte und es so schnell dann doch nicht geht. Ich musste meinen Fehler erkennen. Doch bieten Coachings eigentlich wirklich einen Shortcut, oder funktioniert das gar nicht? Darum dreht es sich in der heutigen Podcastfolge. 

Die ganze Folge kannst Du hier anhören.

Vielleicht hast Du es schon gesehen. Ich befinde mich derzeit im Rebranding, mein neuer Auftritt wird die “Vortragsschmiede” sein. Das war und ist ein Prozess und daran erkannte ich mal wieder, dass es keinen Shortcut für die meisten Dinge gibt. Und auch in meinem Umfeld fiel mir das in letzter Zeit wieder vermehrt auf. Das ist jedoch gar nicht schlimm! Dranbleiben lohnt sich, denn im Prozess lernen wir so vieles. 


Sonja, zeig mir bitte den Shortcut!

Ich bekam die Anfrage eines langjährigen Kunden, welcher seine Online-Vorträge auf ein anderes Level heben wollte. Er buchte sich mein Coaching-Paket und wir sahen uns gemeinsam meine Vortragsoptionen an. Vieles davon wollte er auch umsetzen, wofür ich ihm eine für ihn angepasste Technikliste anbot. 

Da er mit einem fünf Jahre alten Windows-PC arbeitet und ich mit Apple, informierte ich mich in meinem Lieblingsnetzwerk, der GSA, über verschiedene Dinge. Da mein Kunde weit weniger aufwändige Technik benötigt als ich, ging ich davon aus, dass alles schnell und einfach aufzusetzen wäre. 

Im Austausch mit meinen GSA-Kollegen kam dann jedoch der Hinweis, dass ich ja auch viele Stunden Arbeit über lange Monate hinweg in mein Technik-Setup gesteckt hatte. Und in diesem Moment wurde mir klar: Es gibt keinen Shortcut, wenn die Qualität stimmen soll! Man muss Zeit und auch Geld investieren, wenn es gut werden soll. 

Wie bei allem lohnt es sich, einen Coach zu nehmen, welcher den Prozess unterstützt. Doch wir kommen nicht drumherum, einige Dinge selbst zu machen. Du musst es selbst lernen, egal ob es um Vorträge oder um die Technik geht. Du musst es lernen und Dich damit auseinandersetzen! Muskelaufbau ohne Training oder Klavier spielen lernen ohne Unterricht funktioniert schließlich auch nicht. 

Das aus den Augen zu verlieren, war ganz klar mein Fehler! Ich habe vergessen, wie viel Arbeit und Zeit ich selbst in meine Technik steckte. Ich kann meinen Coachees Tipps und Ideen geben, doch ihren Vortrag performen oder die Technik lernen müssen sie selbst!

 

Bieten Coachings nun wirklich einen Shortcut?

Ich habe es bereits in einer vorherigen Folge erzählt: Ich schreibe gerade an einem Buch! Und es ist sehr interessant zu beobachten, in welche Richtung die ganze Sache geht. Denn anfangs hatte ich es anders im Kopf, als es sich nun entwickelt. 

Mittlerweile habe ich auch einen Coach, welche meinen Buch-Prozess begleitet. Ich war anfangs sehr skeptisch, ob ich wirklich eine Begleitung brauche, habe mich dann aber glücklicherweise dafür entschieden! Denn die Impulse, die Struktur und das Feedback, was ich durch das Coaching bekomme, sind Gold wert! 

Das Feedback auf die ersten drei Kapitel war übrigens: ”Ich liebe Dein Buch jetzt schon”. Du kannst Dir vorstellen, wie motivierend das war. So weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin und habe viel Freude daran, weiterzumachen. Denn ich weiß, dass ich im Coaching auch “korrigierendes” Feedback bekommen hätte, sollte es notwendig sein. 

Denn Coaches sind dafür da, uns zu unterstützen und zu motivieren. Doch sie sollten auch ihre eigenen Grenzen kennen. So schrieb ich meinem Kunden eine Mail und wies ihn darauf hin, dass ich ihm Tipps gebe, welche vermutlich mit seiner fünf Jahre alten Technik funktionieren. Und dass ich ihm Tipps gebe, wie er wirklich aufs nächste Level kommt, was allerdings Investitionen in neues Equipment bedeutet. Ich musste ihm eingestehen, dass ich vergessen hatte, wie viel Zeit es eigentlich braucht, das alles aufzubauen. 

Selbstverständlich bieten Coaches einen gewissen Shortcut für ihre Coachees. Ich kann mein Wissen weitergeben, Tipps und Tricks für die Bühne, den Auftritt, Vorträge und die Technik geben. Doch wie groß die Abkürzung wirklich ist, hängt von den Voraussetzungen der Coachees ab. Und üben müssen sie es am Ende immer selbst!

Deswegen arbeite ich in meinen Coachings immer sehr individuell und es gibt keine pauschalen Pakete. Denn der Background und die Erwartungen eines jeden Einzelnen sind so unterschiedlich. 


Was ich aus meinem Fehler lernte: 

Am wichtigsten ist es, vorab vollumfänglich alle Informationen einzuholen. Hierbei helfen Checklisten, die abgefragt werden können. 

Und: Ein Coach ist großartig! Doch die Coachees müssen auch selbst bereit dazu sein, am Thema weiterzuarbeiten und selbst auszuprobieren. Entweder allein oder mit mir als Coach gemeinsam - dann dauert das Coaching allerdings länger. Aus diesem Grund sind Coaches häufig auch teuer, denn Du zahlst nicht die Stunden, welche sie mit Dir verbringen, sondern ihre Erfahrung.

Ja, Coachings bieten einen Shortcut. Doch wie viel Zeit Du wirklich sparst, hängt auch von Dir und Deinen Voraussetzungen ab. Und ein Coaching ist keine Garantie dafür, dass Du schnell genauso großen Erfolg hast wie der Coach. Vorbereitung und eine gewisse Arbeitsintensität sind dafür notwendig. Doch wenn Du bereit bist, das alles zu investieren, lohnt es sich!