“Soll ich, oder nicht? Ist es nicht völlig übertrieben, wenn ich das mache? Und ich habe das doch gar nicht gelernt, ich kann das doch überhaupt nicht!” - vielleicht kommen Dir solche Gedanken auch bekannt vor, wenn Du eine Entscheidung fällen musst. 

In der Podcastfolge 88 habe ich mit Niklas Jost über “Nein-sagen” gesprochen. Im Gegensatz dazu spreche ich heute über das “Ja-sagen” und erzähle Dir von meinem Weg und wann ich manchmal einfach trotz allem JA gesagt habe! 

Die ganze Folge kannst Du direkt hier anhören.

Entscheidungen fällen mit Intuition

In den Interviews mit Saskia Winkler (hier findest Du Teil 1 (Folge 123) und Teil 2 (Folge 126)) sprachen wir über Intuition im Business. Und auch mir hat meine Intuition schon oft geholfen, wenn ich Entscheidungen treffen musste. Denn manchmal sagte ich einfach “Ja” anstatt „Nein”, obwohl ich wusste, was auf mich zukommt! 

Unser menschliches Gehirn ist so konzipiert, dass direkt die Alarmglocken läuten. Diese sollen uns vor möglichen Gefahren warnen, wenn wir etwas tun, was uns nicht entspricht. Und manchmal müssen wir auch “Nein” sagen, ganz klar. Ein zu niedriges Honorar, eine unpassende Bühne, ein unpassender Job oder eine unpassende Message verlangen ein klares Nein! 

Ich spreche heute jedoch von anderen Situationen. Wenn es einen Teil in Dir gibt, der „das möchte ich mal probieren“ oder „keine Ahnung, aber es klingt spannend” sagt, kann sich ein Ja nämlich lohnen. 

Ich würde heute nicht in meinem schönen Büro sitzen, wenn ich vor 1,5 Jahren nicht „Ja“ gesagt hätte, obwohl mein Verstand widersprach: „Was, zu dieser Zeit ein größeres Büro, weißt Du, was das kostet, Sonja?!”. Doch mein Herz wollte so gerne in diesen Raum. 

Ich entschied mich trotzdem dafür. Natürlich war es ein Risiko, doch es hat sich gelohnt! Denn ich freue mich jeden einzelnen Tag über mein tolles Büro mit meiner Coaching-Ecke, meinem höhenverstellbaren Schreibtisch und viel Platz für all meine Technik. 

 

Als ich einfach JA sagte

In meinem “ersten Leben” studierte ich BWL und Bank. Während meines dualen Studiums bekam ich einen Workshop an der Stage School of Music, Dance and Drama geschenkt. Er ging eine Woche und war auch als Aufnahmeprüfung für die dreijährige Ausbildung an der Stage School anerkannt. 

Ich bestand die Aufnahmeprüfung und musste mich entscheiden, ob ich mein Studium hinschmeiße und an die Stage School gehe, oder erst mal alles so weiterläuft wie gehabt. Damals entschied ich mich dagegen, mein Leben umzukrempeln. Ich sagte „Ja“ zur Vernunft und schloss mein Studium ab. Darüber bin ich heute sehr froh!

Zwei Jahre später lag ich nach einem Go Kart Unfall drei Wochen im Bett. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken und erinnerte mich an meinen Workshop an der Stage School. Damals spielte ich auch mit Bands auf Stadtfesten und hatte Gesangsunterricht. Ich wusste immer, dass ein Teil von mir auf die Bühne wollte. So bewarb ich mich bei der Stage School – und zwar nur dort. Ganz oder gar nicht!

Zur Aufnahmeprüfung sang ich ein Arie aus Phantom der Oper. Ich wurde zugelassen und musste dann wieder die Entscheidung fällen, ob ich die Ausbildung starte und bei der Bank kündige. Meine Vernunft war dagegen. Den „sicheren Hafen“ verlassen, um Schauspielerin zu werden? Ich hatte eine Woche Zeit, mich zu entscheiden. 

Eine liebe Freundin aus der Bank schenkte mir kommentarlos das Buch „Der träumende Delfin” von Sergio Bambaren. Der träumende Delfin möchte einmal ins offene Meer schwimmen und wird von allen seinen Freunden davon abgehalten. Die Lektüre half mir dabei, Ja zu sagen und meiner zweiten Herzhälfte zu folgen. So ging ich an die Stage School und schloss dort nach drei Jahren meine Ausbildung erfolgreich ab. Doch ein festes Engagement ergab sich nicht. 

Schon während der Ausbildung arbeitete ich als Hostess für Veranstaltungen. Die Eventagentur, für die ich tätig war, rief mich überraschend an und bot mir einen Job in der Telefonakquise für den Hamburger Presseball an. Ich hatte das zwar noch nie gemacht, aber ich sagte einfach Ja! So saß ich plötzlich in der Agentur und hatte einen Telefonnebenjob. 

Daraus entwickelten sich mehr und mehr Aufgaben. Irgendwann fragte mich einer der Geschäftsführer, ob ich an einer Veranstaltung in Kapstadt mitarbeiten könnte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung von Events! Doch ich hatte Lust und sagte wieder Ja. Fünf Wochen später war ich in Kapstadt und erlebte wunderbare Dinge. Eine wilde, aber tolle Zeit!  

Tatsächlich arbeitete ich danach von 2005 bis 2008 immer wieder für diese Agentur, obwohl ich gleichzeitig auch im Theater spielte. Teilweise saß ich tagsüber im Büro und stand abends auf der Bühne. Es war anstrengend, doch ich genoss es sehr. Ich war in Shanghai, Dubai, Peking, Monaco, Genf, Miami (inklusive Hurrikan!) und an vielen tollen anderen Orten. Warum? Weil ich im entscheidenden Moment Ja sagte und mich darauf einließ. 

 

Eine Entscheidung kann vieles ändern! 

Meine Karriere als Speakerin verdanke ich auch der spontanen Entscheidung, zu etwas Ja zu sagen. Eine Coachin ermunterte mich, einen Vortrag zu halten, und ich ließ mich darauf ein. Darüber kam ich zur German Speaker Association (GSA) und wurde zur Dozentin in der GSA Akademie. 

Ich liebe es, Dinge auszuprobieren. Auch bei meinen Bühnenstücken! Dazu bin ich auch nur gekommen, da jemand zu mir sagte „schreib doch mal ein eigenes Stück” und eine kleine Stimme in mir sagte „ja, warum eigentlich nicht?!”. Natürlich hatte ich Zweifel, doch mittlerweile habe ich vier eigene Programme und zwei weitere gemeinsam mit meiner Duo-Partnerin Esther. 

Und ich möchte auch Dich ermutigen, DEINER inneren Stimme zu folgen. Wenn Du den Impuls hast, bei Deinen Vorträgen etwas anders zu machen, dann sage Ja dazu! Probiere es aus und lass Dich darauf ein. Wir sind oft darin gefangen, in unserer sicheren Zone zu bleiben und nichts Neues zu wagen. 

Sag öfter mal Ja! Du wirst gefragt, ob Du im Job eine Präsentation halten kannst? Trau Dich und schau was passiert. Hör ein paar Folgen meines Podcasts oder ruf mich an, wenn Du Dir unsicher bist, wie Du das angehen kannst. Gib Dir die Chance auf tolle Erlebnisse. Mit Deinen Kolleg*innen, als Führungskraft, als Produktmanager*in, als was auch immer. 

Entscheide Dich auch mal fürs JA und begeistere Dich selbst und andere! [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]