Mein Interview-Gast ist unter anderem Schuld daran, was bei mir in den letzten Jahren so passiert ist! Denn er hat mich in mein absolutes Lieblings-Netzwerk empfohlen. Wir lernten uns vor vielen Jahren kennen und sind seitdem in Kontakt. Irgendwann sagte er, ich solle doch in die GSA (die German Speakers Association) kommen, wovon ich zunächst allerdings nicht so überzeugt war…  

Ralf Schmitt ist Buchautor (“Ich bin total spontan, wenn man rechtzeitig Bescheid gibt”), Improvisationsschauspieler, Moderator und im Vorstand der GSA und des Moderatorenverbands.  

Im Interview spreche ich mit Ralf über Spontaneität und darüber, warum wir alle zeigen sollten, wie das Leben wirklich ist.
 

Das ganze Interview kannst Du Dir direkt hier anhören.

 

Ist es wichtig, dass ich spontan bin? 

Der Titel von Ralfs erstem Buch lautet  “Ich bin total spontan, wenn man rechtzeitig Bescheid gibt”. Ein Verlag kam irgendwann auf ihn zu, ob er mit seinem Kollegen Torsten Voller ein Buch zum Thema schreiben würde.  

Mit dem etwas ungewöhnlichen Titel wird darauf angespielt, wie wichtig die Vorbereitung ist, um spontan sein zu können. Denn nur durch eine wirklich gute Vorbereitung entsteht überhaupt die notwendige Sicherheit, um auf etwas flexibel reagieren zu können.  

Es geht eher darum, “durchlässig zu sein”. Also offen zu sein für Impulse und entscheiden zu können, ob man diesen Impuls einbauen will oder nicht. Das lernt man unter anderem auch beim Improvisationstheater. In seinen aktiven Zeiten probte Ralf mit seiner Gruppe drei Stunden pro Woche, plus die Auftritte.  

Ralf kann so schnell nichts mehr schocken. Letztes Jahr hielt er die Abschlusspräsentation auf der GSA Convention und direkt am Anfang fiel sein Klicker aus. Alle Zuschauer gingen davon aus, dass dies geplant war! Ralf musste jedes Mal die 15 Meter lange Bühne entlang zu seinem Laptop gehen, um auf die nächste Folie umzuschalten. Er war natürlich genervt, doch das Publikum war begeistert von seinem Vortrag und dem “lustigen Einfall” des ausgefallenen Klickers.  

 

Die Impulspiloten 

Ralf stellte am Anfang der Pandemie sein Unternehmen unmittelbar von Präsenz auf Online und Hybrid um. Durch seine Einstellung “ja” zu neuen Situationen zu sagen und Fehler zuzulassen, fiel es dem Unternehmen leicht, diese Umstellung durchzusetzen.  

Das Unternehmen stellte innerhalb von 48 Stunden eine digitale Veranstaltung auf die Beine und hatte damit bereits am 19. März 2020 den Grundstein für alle folgenden Online-Veranstaltungen gelegt.  

In der Zeit der Pandemie wandelten sich die Impuls-Piloten und probierten auch vieles aus. Aus Ralfs Sicht ist ein gutes digitales Event wie interaktives Fernsehen. Gerade am Anfang machten sie in der Umsetzung dieser Veranstaltungen auch Fehler. Doch die Lernkurve war steil und seit Sommer 2020 läuft alles stabil.  

Trotz allem fehlt es Ralf, selbst auf der Bühne zu stehen. Das digitale Arbeiten erleichtert einiges, doch es bringt auch Nachteile mit sich. Ralf bemängelt es, dass wir uns eher voneinander abschotten und nur noch die eigenen Wahrheiten sehen. Echte Menschen zu spüren ist was anderes, als digitale Treffen.  

Digital brauchen wir mehr Pausen und es ist schwieriger, das Gegenüber einzuschätzen. Es kostet mehr Energie!
 

William Wanker ist immer zu 150% da! 

Ralfs Kunstfigur heißt “William Wanker”. Wie kam er darauf? 

2014 war Ralf für die GSA Convention und die dazugehörigen Ehrungen zuständig. Anstatt die Ehrungen wie zuvor über die beiden Tage zu verteilen, wollte Ralf alles in einem Block stattfinden lassen. Zur Auflockerung zwischen den Ehrungen entwickelte er die Kunstfigur “William Wanker”, einen Fake-Speaker der auch Fake-Ratschläge gibt, wie man erfolgreich wird.  

Er sagt beispielsweise: ”Sagt immer, ihr habt 3 Tipps dabei und gebt dann aber 4. Gebt immer 150 %!”. Alles in allem ist William Wanker eine liebevolle Kritik an der Speaker-Branche.  

Für Ralf ist es wichtig, auch ehrlich in seinen Vorträgen zu zeigen, wie es wirklich ist. Denn gerade auf Social Media sehen wir eine Scheinwelt, die nicht mit der Realität übereinstimmt. In der Branche geht es darum zu zeigen, wie gut es uns geht. Es geht immer um Erfolg. Deshalb möchte Ralf auch die andere Seite zeigen.  

Man darf sich auch mal von seiner verletzlichen Seite zeigen! 

 

Wie bringt Ralf alles unter einen Hut? 

Ralf sagt, er mache gar nicht so viel mehr als andere Personen. Er ist eventuell lebhafter als andere und der Rest macht der Algorithmus von Social Media.  

Außerdem arbeitet er so gerne, dass sein Team ihm schon verboten hat, so viel zu arbeiten. Er bräuchte ein Hobby, wobei er nicht an die Arbeit denkt. Und Ralf sagt, er schläft nicht so viel.  

Ralf hat viel Spaß bei den Dingen, die er tut und deshalb fällt es ihm so leicht. Er brennt dafür, was er tut und ist mit vollem Herzblut dabei.  

 

Was Ralf Dir noch mitgeben möchte:  

Versuche nicht, andere Menschen zu kopieren. Mach Dir nicht so viel Druck, finde Deine eigene Art und feiere Dich dafür, wie Du bist. Und such Dir Leute, die Dir ehrliches Feedback geben!  

 

Mehr zu Ralf: 

www.schmittralf.de  

www.impulspiloten.de [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]